Redebeitrag zum Gedenken anlässlich des Internationalen Gedenktags an die Opfer der Shoah und die Befreiung von Auschwitz – 27. Januar 2020

Unser Redebeitrag zur Gedenkkundgebung anlässlich des Internationalen Gedenktags an die Opfer der Shoah und die Befreiung von Auschwitz durch die Rote Armee: „Wir sind heute hier zusammen gekommen, um zu gedenken. Um an den größten Zivilisationsbruch zu erinnern, den es gab – und den die meisten gerne aufgearbeitet wüssten, ohne sich ansatzweise mit dieser Aufarbeitung konfrontiert zu haben. Denn dieser Prozess bedarf mehr als ein paar niedergelegte Kränze und dazu gesprochene, meist gut klingende aber oft wenig sagende Worte. Mitnichten wollen wir den Grund und die Notwendigkeit unserer Zusammenkunft am heutigen Tage kleinreden oder gar negieren, doch bedarf es weit mehr, um „das

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Veranstaltungsreihe „Antisemitismus in…“

„… existierte der Jude nicht, der Antisemit würde ihn erfinden.“[Jean-Paul Sartre] Geht es um Antisemitismus, werden in den meisten Debatten schnell Schuldige ausgemacht oder nur Teilbereiche des öffentlichen Lebens betrachtet. Dabei wird jedoch verkannt, dass einzelne politische oder popkulturelle Äußerungen nur gesellschaftliche Phänomene darstellen, und nicht allein Ausdruck subkultureller Strukturen sind. So schlägt jede Analyse fehl, die Antisemitismus als Randerscheinung einzelner Gruppen begreift, und diesen nicht in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext setzt. Er ist schon lange fester Bestandteil dessen, zieht sich durch sämtliche Bereiche – findet dabei nur immer wieder verschiedene Formen des Ausdrucks und der Sichtbarkeit.Dem Antisemiten geht es in seinem geschlossenen Weltbild

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Redebeitrag bezüglich des Attentats in Halle – 10. Oktober 2019

Unser Redebeitrag bei der Gedenkversammlung am 10. Oktober 2019 bezüglich des antisemitischen Attentats in Halle: Ein antisemitischer Terroranschlag in Halle. Zwei Tote, etliche Verletzte und angeblich ein „Einzeltäter“. Dieser ist gestellt – also alles gut, die Gefahr ist gebannt. Wie gut, dass ansonsten niemand versucht mit einem Messer in eine Synagoge zu klettern und mit antisemitischen Ausrufen versucht Personal anzugreifen… wie gut, dass sonst keine Jüdinnen und Juden mit Steinen beworfen, geschlagen, angespuckt werden… wie gut, dass es nicht regelmäßig Solidaritätsbekundungen für eine Antisemitin und Shoah-Leugnerin gibt, die völlig zu Recht hinter Gittern sitzt… Wie gut, dass deutsche Politiker nicht Vertretern des antisemitischen

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